DOR - WAS:
Die Offene Radiowerkstatt DOR wurde 1991 von Monika Egbringhoff in Düsseldorf
gegründet und 1994 als Radiowerkstatt für den Bürgerfunk
anerkannt.
Radiowerkstätten bieten interessierten Bürgern die Möglichkeit,
die ihnen im Rahmen des Bürgerfunks zustehenden 15% Sendekapazität
von lokalen Radiosendern mit eigenen Sendungen über sie betreffende
Themen zu füllen. Die Offene Radiowerkstatt ist ein Projekt im Rahmen
von "GÖS", des Rahmenkonzeptes des Kultusministeriums "Gestaltung
und Öffnung von Schule". Sie arbeitet also eng mit Schulen aller Schulformen
zusammen, besonders natürlich mit der Kollegschule Bachstraße
in Düsseldorf, wo Frau Egbringhoff als Lehrerin tätig ist und
wo "Schülerradio" offizieller Wahlkurs ist. Sendungen der Offenen
Radiowerkstatt sind schon mit einer Anzahl von Preisen ausgezeichnet worden.
DOR - WO & MIT WEM:
Die Radiowerkstatt hat ihre Räume in der Kulturfabrik im Stadtteil
Bilk. Das ist besonders günstig wegen der Nähe vieler Schulen,
aber vor allem auch wegen der aktiven Stadtteilarbeit in Bilk, die in großen
Anteilen auch von den verschiedenen in der Kulturfabrik ansässigen
sozialen Initiativen getragen wird. Diese sind also weitere enge Kooperationspartnerinnen
der Radiowerkstatt. Außerdem sind das der Lokalsender in Düsseldorf,
Bürgerinitiativen, Kultureinrichtungen wie "Die Werkstatt e.V.", Weiterbildungseinrichtungen,
Freizeiteinrichtungen unterschiedlicher Trägerschaft, die Stadtwerke,
die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, die Bezirksvertretung
3 und "Die digitale Stadt Düsseldorf e.V". Dann gibt es von Thema
zu Thema weitere konkrete Kooperationspartner und Kooperationspartnerinnen.
DOR - WER:
Zur Zeit befinden sich 35 Schülerinnen und Schüler
unterschiedlichen Alters (die "Radiozwerge" z.B. sind 9-14 Jahre alt, die
"Radioschlümpfe" 16-18 J. und die Gruppe "Grow up to be wild" 18-25
J.) in den verschiedenen freiwilligen Gruppen. Die Gruppen werden zunächst
von Monika Egbringhoff angeleitet, und fangen dann an, selbständig
zu arbeiten. Zu diesem Zweck bekommen sie einen Schlüssel und damit
selbstbestimmten Zugang zu einem Raum, in dem ihr eigener Produktionsplatz
steht.
DOR - WORUM GEHT
ES:
In der Radiowerkstatt geht es um ganzheitliches Lernen und Lehren. Schülerinnen
und Schüler, aber auch Lehrerinnen und Lehrer, die in der Radiowerkstatt
hospitieren können und Weiterbildungsangebote wahrnehmen können,
sollen sich selbst neu erfahren und weiterentwickeln in der Auseinandersetzung
mit den vielfältigen Anforderungen von Realisationsprozessen im Hörfunkbereich.
-
Das sind zunächst mal Kommunikation, Verantwortung, Verbindlichkeit,
Konfliktregelung in der Gruppe auf dem Weg zur Einhaltung des geplanten
Sendetermins.
-
Das ist Übung im Einsatz der Stimme, von Spritzigkeit und Selbstbewußtsein,
sei es bei der Anmoderation einer Beitrages, sei es bei der Terminabsprache
am Telefon, das ist Übung in Fragetechniken und Gesprächsführung
für Interviews und Umfragen.
-
Das ist Kompetenz im Umgang mit der Studiotechnik - hier bietet sich gerade
für Mädchen und Frauen eine Möglichkeit, Selbstbeschränkungen
und Berührungsängste in diesem Bereich zu überwinden.
-
Das sind vielfältige Kontakte mit Menschen, Initiativen und Institutionen
im Stadtviertel und ganz Düsseldorf, das ist Aufbau und Pflege dieser
Beziehungen und Annahme einer aktiven Rolle im kommunalen Zusammenhang.
-
Bei der Gelegenheit bekommt man auch mit, wo man sich einmischen kann oder
muß, wo Bürgerbeteiligung, speziell die Beteiligung von Jugendlichen
gefragt oder eben gerade nicht gefragt und deshalb um so dringender ist
- Partizipation und politische Mitbestimmung werden ganz praktisch gelernt.
-
Das ist weiter die Auseinandersetzung mit Themen, die zum Teil schwierig
und im normalen Schulbetrieb ungeliebt oder nicht präsent sind, wie
"Widerstand und Konzentrationslager im dritten Reich" oder "Lesbisch -
und Schwulsein in Düsseldorf"; aber auch Themen, die den SchülerInnen
besonders naheliegen, die aber gerade deshalb vielleicht im Schulcurriculum
sonst keinen Platz haben, wie die Beschäftigung mit "angesagter" Musik
und den Angeboten der Düsseldorfer "Szene" für junge Leute, werden
in der Radiowerkstatt angegangen.
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Vor allem ist die Arbeit in der Radiowerkstatt natürlich eine intensive
Auseinandersetzung mit Medien, ihrer Arbeitsweise und ihrer Rolle in Alltag
und Gesellschaft. Durch den Blick hinter die Kulissen und die wachsende
eigene Medienkompetenz wird vieles an unserer medienbestimmten Wirklichkeit,
unserem übermäßigen, passiven Medienkonsum auch hinterfragbar,
wird ein selbstbestimmter, selbstbewußter, aktiver, kritischer Umgang
mit Medien möglich.
DOR
als MULTIPLIKATORENAUSBILDUNG:
Die Radiowerkstatt ist auch ein Ort der Arbeit mit MultiplikatorInnen.
Lehrerinnen und Lehrer und andere Interessierte aus Bildung und Kultur
können hier in Workshops die Grundlagen des Radiomachens erlernen.
Sie können dann in ihren Klassen, Kursen und Projekten eigene Sendekonzepte
entwickeln, ihre Themen fürs Radio bearbeiten und im Bürgerfunk
publik machen. Studentinnen und Studenten können hier Praktika machen,
die Jugendlichen können sich unter Anleitung von Frau Egbringhoff
zum Journalisten/Journalistin der Offenen Radiowerkstatt ausbilden lassen
und damit selbst Fortbildungskompetenz im Bereich jounalistischer und radiotechnischer
Grundlagen erwerben.
DOR und SCHULE:
Im Rahmen von Schule ist die Radiowerkstatt natürlich
vor allem ein Ort, wo Schule wieder Spaß machen kann, wo Schülerinnen
und Schüler untereinander, SchülerInnen und Lehrer, Lehrerinnen
und Lehrer sich gegenseitig neu kennenlernen, intensiven Kontakt haben
können, wo Schule von außen für den Stadtteil und nach
innen für mehr interne Kommunikation geöffnet werden kann (z.B.
durch schuleigenes Mittagsmagazin oder Frühstücksradio), wo also
- im besten Sinne der Formel von der gemeinwesenorientierten Öffnung
der Schule - Schule und kommunaler Raum füreinander durchlässig
werden können, wo der kommunale Raum in seiner Aneignungs- und Lernvielfalt
für die Schule fruchtbar wird.
DOR - FINANZIERUNG:
Trägerin der Offenen Radiowerkstatt ist die
Radiowerkstatt Bilk e.V. Die Radiowerkstatt finanziert sich aus Mitteln
der Landesrunkfunkanstalt für den Bürgerfunk, aus schulischen
Geldern für den Projektunterricht, aus gelegentlichen Fördermitteln,
zum größten Teil werden die Kosten der Arbeit allerdings aus
Privatmitteln und aus Spenden bestritten. Spenden sind also herzlich willkommen.
Auch Sponsoren und Sponsorinnen und weitere KooperationspartnerInnen werden
gesucht. Kontaktadresse, Telefon und Kontonummer sind unten angegeben.
DOR - AUSBLICK:
DOR möchte das semiprofessionell ausgestattete Tonstudio mit Hilfe
eines digitalen Schnittplatzes und eines Internet-Anschlusses professionalisieren.
DOR möchte Jugendliche vorbereiten auf die Flut der sogenannten
neuen Medien. Das heißt: Jugendliche sollen lernen, Technik in einer
dienenden Funktion für andere Inhalte zu benutzen. (Zum Beispiel:
In einem Interview werden nicht mehr per Mausklick alle äh´s
und oh´s weggeschnitten; weggeschnitten wird nur unter der Maßgabe
des Respekts und der Achtung für die Persönlichkeit des Interviewpartners.)
DOR möchte außerdem mitmischen bei "Schulen an´s Netz":
Das heißt: DOR möchte Schulen zueinander bringen - über
Schulen recherchieren - mit Schulen kommunizieren - und über Schulen
und die Kommunikation mit Schulen Radiobeiträge erstellen.
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