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Zur Entstehungsgeschichte des Salzmannbaus schreibt Max Jagenberg
in seinen "Erinnerungen über die Gründung und den Werdegang der
Firmen Ferd. Emil Jagenberg und Jagenberg-Werke Akt.-Ges.
Düsseldorf" aus dem Jahre 1928:
"(...) Es ist für ein größeres Unternehmen außerordentlich
wichtig, einen festen Stamm alter, zuverlässiger Arbeiter zu haben. Um
diese nicht zu verlieren, beabsichtigten wir, ein in der Nähe des alten
Werkes an drei ausgebauten Straßen gelegenes Grundstück zu kaufen. Es
war begrenzt von der Himmelgeisterstraße, Uhlenbergstraße und
Merowingerstraße. Als die städtischen Behörden von unserem Vorhaben
erfuhren, erließen sie eine Verfügung, daß in diesem Stadtteil keine
Fabrik gebaut werden dürfte, weil dadurch die städtischen
Krankenanstalten gestört werden würden. Man gab uns den
freundschaftlichen Rat, wir sollten mit unserer Fabrik nach Reisholz oder
einem anderen Industrieviertel von Düsseldorf gehen. Hätten wir das
getan, so hätten wir unseren Stamm Arbeiter verloren und dies Risiko war
doch zu groß. Kurz entschlossen, suchten wir den
Stadtverordnetenvorsteher auf und erklärten ihm, wenn man uns
Schwierigkeiten machte, zögen wir von Düsseldorf weg, um uns in
Mitteldeutschland anzukaufen. Es konnte bei dieser Bedrohung bleiben, da
der Herr Oberbürgermeister nach seiner Rückkehr von Berlin die
Bauverbotsverfügung, die ohne sein Wissen zustande gekommen war, aufhob.
Da wir ohne Schulden waren und auch für die Zukunft
uns in keine unnützen Sorgen stürzen wollten, haben mein Bruder und ich
uns den Kauf des Terrains und die Errichtung eines Neubaus reiflich
überlegt, einen genauen Finanzplan aufgestellt und sodann die Neuanlage
ausgeführt. Wir ließen uns von der bekannten Fabrik-Baufirma Salzmann
& Ganzlin in Düsseldorf für einen großen Industriehof Pläne
ausarbeiten, in dem unsere ganze Fabrikation untergebracht werden konnte,
aber so, daß später etwa notwendig werdende Vergrößerungen leicht
bewerkstelligt werden konnten. (...)
Mitte des Jahres 1906 konnten wir die nun
fertiggestellten Fabrikanlagen beziehen. Die neuen Jagenberg-Werke
bestanden aus einem Hauptgebäude mit zwei großen Shedbauten, einem
zweistöckigen daran anstoßenden Verwaltungsgebäude, dem gegenüber sich
Kessel- und Maschinenhaus, Modellschreinerei, ein großer Speisesaal und
andere Nebengebäude befanden.
Als die Fabrik in Betrieb genommen war, gaben wir
unseren Arbeitern und Angestellten ein Einweihungsfest. Bei dieser
Gelegenheit sprach ich, zugleich im Namen meines Bruders, zu unseren
Leuten und sagte ihnen, daß wir das Werk so gebaut hätten, daß jeder
eine helle und angenehme Arbeitsstätte hätte und daß wir feste Hoffnung
haben dürften, ihnen jederzeit genügend Arbeit und Verdienst geben zu
können. Wir wären selbst von klein auf gewohnt, fleißig und
gewissenhaft zu arbeiten und immer den geraden Weg im Leben zu gehen. Wer
das auch wollte, würde bei uns seine dauernde Stellung behalten. Dann
zogen wir unter Vorantritt der Ulanenkapelle nach dem Floragartensaal, der
unserer alten Fabrik Klein, Hundt & Co. gegenüber lag, und feierten
dort in großer Einmütigkeit mit unseren Angestellten das
Einweihungsfest. Die neuen Fabrikanlagen waren außerordentlich praktisch
eingerichtet, überall war für gutes Licht gesorgt und die nötige
Verbindung zwischen Verwaltungsgebäude und Fabriksälen war vorhanden.
Schon im Jahre 1907 bauten wir einen dreistöckigen Flügel an und
erhöhten das Verwaltungsgebäude um eine Etage. Kurz vor Ausbruch des
Krieges machten wir an dieses noch einen Anbau, der im Parterrestock die
notwendig gewordene Empfangsdiele und im Anschluß daran einige
Sprechzimmer enthielt. (...)"
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