Foto: jojo
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aus: Leben in der Fabrik e.V., "Eine Dokumentation",
Düsseldorf 1988,
ergänzt anhand weiterer Quellen aus dem Salzmannbau-Archiv, u.a.:
Leben in der Fabrik e.V., "Nutzer planen mit -
Vorschläge zur Umnutzung des Salzmannbaus", Düsseldorf 1987
Landeshauptstadt Düsseldorf, "Neues Leben in einer alten Fabrik -
Sanierungsgebiet 'Am Steinberg', Düsseldorf o.J.
illustriert mit Fotos aus der Umbruch- und Umbauzeit von jojo
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Sommer 1984 |
Es wird bekannt, dass die
Firma Jagenberg nach Neuss übersiedelt und das
Werk an der Himmelgeister Straße abgerissen werden soll. An seiner
Stelle sollen Luxuswohnungen und Bürohäuser gebaut werden. |
Sept. 1984 |
Die Projektgruppe
Jagenberg, eine Gruppe von Architekt/inn/en und
Stadtplaner/inne/n, legt eine Alternativplanung vor: Der Salzmannbau und
die Hallen sollen erhalten bleiben, Raum für Wohnen, Arbeiten und Kultur
soll geschaffen werden.
Der Flyer der Bürgerinitiative Jagenberg - anklicken zum
Vergrößern:
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28.10.1984 |
Die Grünen in der Bezirksvertretung 3 stellen einen Antrag zum
Erhaltung und zur Umnutzung der Jagenberg-Fabrik. |
Winter 1984 |
Die Bürgerinitiative Uns Jagenberg wird gegründet. |
Dez. 1984 |
Der Salzmannbau wird unter
Denkmalschutz gestellt. Der Rat beschließt die Änderung der
bisherigen Planung und den Ankauf des Geländes. |
27.2.1985 |
"Uns Jagenberg"
lädt zu einer großen Veranstaltung im ZAKK ein: "JAGENBERG - Neues
Leben in alten Fabriken oder PROFITOPOLIS?" Bürger, Politiker und
Fachleute diskutieren.
Dr. Christoph Zöpel,
Minister für Landes- und Stadtentwicklung in NRW,
spricht sich auf einer Podiumsdiskussion für den Alternativplan und
eine Festlegung des Areals als Sanierungsgebiet aus. Das Land stellt
Fördermittel in Aussicht.
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Herbst 1985 |
Endgültiger Auszug der
Firma Jagenberg. |
16.9.1985 |
Der Rat beschließt eine
nutzerorientierte Mischung von Wohnen, Arbeiten und Kultur auf dem
ehemaligen Fabrikgelände. |
19.9.1985 |
Gründung des
Vereins Leben in der Fabrik e.V. aus der Projektgruppe
Jagenberg und der Bürgerinitiative "Uns Jagenberg".
Viele Bedarfsanmeldungen verraten
großes Interesse an dem Projekt. Aus den Interessenten bilden sich
folgende Arbeitsgruppen:
- Arbeiten und Gewerbe
- Wohnen
- Soziales/Sport/Frauen
- Kultur und Veranstaltung
- Künstlerateliers
Auf
der Grundlage von über 150 Bedarfsanmeldungen erarbeitet der Verein
ein Nutzungskonzept.
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Prof.
Dr. Helene
Kleine
Helene Kleine setzte sich als Mitglied
von "Leben in der Fabrik" und Ratsfrau der Grünen nicht
nur politisch dafür ein, den Salzmannbau zu erhalten, sondern war
auch eine der großen Planerinnen und Macherinnen bei der Umsetzung.
Heute ist sie Professorin für sozialen
und kulturellen Wandel sowie Rektorin der Fachhochschule Potsdam.
"Es ging uns um die Beteiligung,
nicht im Sinne von Beteiligung an Aktienpaketen, sondern im Sinne
von Selbsthilfe und Selbstbestimmung bis hin zur Muskelhypothek.
Dies war ein politisches, vor allem von den Grünen formuliertes
Ziel, Ausdruck und Anspruch einer Lebensform, die über die
Individualität und Individualisierung hinaus (die Fröste dieser
Freiheit kannten wir längst) eben auch neue Formen der
Vergemeinschaftung, der Solidarität suchten."
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Dez. 1985 |
Minister Zöpel sagt
schriftlich Fördermittel für den Ankauf und den Umbau zu. Die
Stadt kauft das Jagenberg-Gelände für 17,6 Mio. DM, das Land steuert
13 Mio. DM bei.
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Foto: jojo |
6.12.1985 |
Das Bauverwaltungsamt beauftragt die Landesentwicklungsgesellschaft LEG mit städtebaulicher
Voruntersuchung, der Ermittlung eventueller städtebaulicher
Missstände.
Es soll herausgefunden werden, Inwieweit die bestehenden Nutzungsdefizite
des Stadtteils Bilk an
- sozialen und kulturellen Einrichtungen
- öffentlichen Begegnungsstätten
- Räumen für selbständig organisierte Gruppen
- Studentenwohnungen
- Wohnungen für Wohngemeinschaften
- wohnverträglichem Kleingewerbe mit Nahversorgungsfunktionen
- Wohnungen mit Ateliers
ausgeglichen werden können. U.a. führt die LEG in den umliegenden Straßen
Bürgerbefragungen durch.
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Zwischen
"Leben in der Fabrik", den städtischen Ämtern und der LEG entsteht ein
kontinuierlich tagender Arbeitskreis, der ein Nutzungskonzept für
den Salzmannbau und das Programm eines städtebaulichen
Ideenwettbewerbs für den Hallenteil des Geländes (ohne
Salzmannbau) erarbeitet. |
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Parallel dazu finden mit
dem Land Nordrhein-Westfalen Verhandlungen über das
Nutzungskonzept, die Finanzierung und den Abriss von Gebäudeteilen
statt. |
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20.3.1986 |
Der Verein lädt zu einer öffentlichen
Besichtigung des Geländes mit anschließender Diskussion in der
nahen Gotenschule ein.
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13.6.1986 |
Abschluss des ersten
Berichtes zu den vorbereitenden
Untersuchungen.
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Sommer 1986 |
Die
Bezirksverwaltungsstelle 3 und "Leben in der Fabrik"
veranstalten gemeinsam die Ausstellung "Die Fabrik lebt!"
mit Bildern und Materialien zur Geschichte und Zukunft des
ehemaligen Jagenberg-Geländes. In der ehemaligen Kantine werden
Fundstücke (Fotos und Werksgegenstände) präsentiert.
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1986:
Die Torte und Quirl
Quelle Quirl, Künstlersymposion auf dem Jagenberg-Gelände
in Düsseldorf, Dokumentation 1987, Herausgeber:
Jutta Beckert, Heather Eastes, Jarg M. Geismar, Charlott Greub,
Till Hausmann, Roger Hertzfeldt, Stephen Reader, Gerlinde Salentin,
Günter M. Schirmer, Thomas Schönauer. Fotos: Bernd Jansen.
Überzeugt von der Chance und der Notwendigkeit, das
Jagenberg-Gelände zu einem kulturellen Zentrum zu machen,
formierte sich 1985
eine Gruppe aus 12 bildenden Künstler/innen, die in einem
zweiteiligen
Ausstellungsprojekt auf die idealen Verwendungsmöglichkeiten
des Geländes für Künstler/innen aufmerksam machen wollte.
1. Teil des Projektes:
Die Torte - eine Ausstellung im Kunstraum Düsseldorf
im Sommer 1986
In einem kleinen Raum des Museums wurde nach dem Prinzip der
angeschnittenen und aufgeteilten Torte eine Innenarchitektur,
bestehend aus weiß gestrichenen Holzplatten eingefügt, die jedem
der
12 Künstler/innen einen spitzwinkligen Raum, ein Tortenstück,
für seine/ihre Bearbeitung des Jagenberg-Themas zur Verfügung
stellte.
Foto: "Reise ums Gold" von Beate
Passow, München
Die Enge des Raums sollte erstens auf die Ateliernot zahlreicher
Künstler in Düsseldorf aufmerksam machen, doch auch durch die
exakte
Trennung der Tortenstücke voneinander sowie die Arbeiten, die z.T.
in ein
Nachbarstück hineinragten, als Versuch gelten, einem Modell
trennender,
ebenso aber verbindender Nachbarschaft künstlerische Gestalt
zu verleihen.
2.Teil des Projektes:
Im Herbst 1986 fand unter dem Titel Quirl eine
Arbeits- und
Ausstellungsaktion in zwei ehemaligen Montagehallen der
Jagenberg-Werke statt.
Die schon bestehende 12er Künstler/innen-Gruppe lud für diese
Aktion 12 weitere Künstler/innen ein, Künstler/innen, die über
Düsseldorf hinaus
wirkten, um die überregionale Bedeutung der möglichen
neuen Kulturstätte zu unterstreichen.
Foto: Skulptur von Roger Hertzfeld,
Düsseldorf
"In einer dreiwöchigen Arbeitsphase setzte sich jeder und
jede einzelne
unter den Augen zahlreicher Besucher mit dem Gelände, seiner
Architektur,
mit Gesammeltem, Vorgefundenem etc. auseinander und schuf seine/ihre
Arbeit in den Hallen.
Diese Arbeitsdynamik und das tägliche -vor Ort- Essen, Trinken,
Diskutieren, ja sogar Nachtwache schieben, machte den 'Quirl'
zu dem von den Initiatoren erstrebten Symposion."
Foto: "Mond-Nächte" von Timm Ulrichs, Hannover
Hier entstand ein Gefühl von dem, was auf dem ehemaligen
Jagenberg-Gelände möglich werden könnte - ein Ausstellungsforum
für die junge Kunstszene, eine Alternative zu Etabliertem.
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Herbst 1986
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Der städtebauliche Ideenwettbewerb für den Hallenteil des
Geländes wird ausgeschrieben. Der Salzmannbau soll schneller
umgenutzt werden.
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März 1987 |
Die "Wohngruppe",
eine Planungsgruppe von fünf Architektinnen und Stadtplanerinnen,
hat ein alternatives Nutzungskonzept erarbeitet und stellt es
gemeinsam mit "Leben in der Fabrik" zur Diskussion. Die
Grundsatzziele:
- weitgehende Beteiligung der verschiedenen Nutzer
- weitestgehende Beteiligung der Nutzergruppen bei der Planung
und dem Ausbau
- am Gebäudestand orientierte Planung
- Aufbau von Trägerformen verschiedener Nutzergruppen
- Reduzierung der Ausbaukosten durch entsprechende Standards und
durch Selbsthilfe
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Frühjahr 1987 |
Zusammen mit der
WohnBundBeratung NRW (eine gemeinnützige Organisation, die
Wohnprojekte berät) bilden Mitglieder des Vereins eine
Arbeitsgruppe, die sich mit der Frage der Trägerschaft
beschäftigt. Produkt ist die Broschüre "Mitbestimmung und
Selbstverwaltung - Trägermodell Salzmannbau".
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26.5.1987 |
Die Bezirksvertretung 3
beschließt, gemeinsam mit dem Verein "Leben in der
Fabrik" Gruppenführungen über das ehemalige Fabrikgelände
anzubieten.
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Juli 1987
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Der
städtebauliche Ideenwettbewerb kommt zu einem Ergebnis. Der mit dem
ersten Preis gekürte Entwurf von Dipl.-Ing. Dirk Druschke,
Duisburg, hat sich weitgehend an die
Vorstellungen von Leben in der Fabrik e.V. angelehnt. Er sieht vor,
die Gebäude weitgehend zu erhalten. Für die Nutzung schlägt er
ein Initiativentheater, Bildhauerateliers, Kleingewerbe sowie den
Neubau von Wohnungen und Büros vor. Foto: jojo
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August 1987 |
"Leben in der Fabrik" und die Bezirksverwaltungsstelle beginnen, mit
Gruppenführungen unter dem Titel Ortstermin Jagenberg
Öffentlichkeitsarbeit für das umzunutzende Fabrikgelände zu
machen.
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Herbst 1987 |
Die LEG bekundet das
Interesse, den Salzmannbau zu kaufen. Sie will, auch für die Dauer
der Umbauphase, den zukünftigen Nutzern Selbstverwaltungs- und
Mitbestimmungsrechte einräumen.
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Auf Initiative des Vereins werden die Ergebnisse des
Städtebau-Wettbewerbs in einer öffentlichen Diskussion
vorgestellt.
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Das Projekt stockt:
Aufgrund allgemeiner Sparzwänge scheint die Stadt auch kein
Geld mehr für den Umbau der Fabrik zu haben.
Der Verein sammelt Unterschriften und
fordert, am Ratsbeschluss vom 16.9.1985 festzuhalten, 1988 mit dem
Umbau des Salzmannbaus zu beginnen und die Gebäude auf dem
Restgelände entsprechend dem Wettbewerbsergebnis vom Juli 1987
umzunutzen.
Die LEG legt ein erstes
Gutachten zur Nutzung des Salzmannbaus und zur Finanzierung vor. Das
Gutachten wird wegen Einwänden seitens der Verwaltung jedoch nicht
breit politisch diskutiert. Lediglich ein Zwischenbericht zu den
Altlasten wird in den verschiedenen politischen Gremien erläutert.
Dabei bestätigt sich die Vermutung, dass die Stadt aufgrund des mit
der Firma Jagenberg abgeschlossenen Kaufvertrages für die
Beseitigung der Altlasten aufkommen muss.
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Ende 1987 |
Leben in der Fabrik e.V.
macht den Regierungspräsidenten als obersten Denkmalschützer
darauf aufmerksam, dass seitens der Stadt das Verfahren zum Erhalt
und und zur Umnutzung des seit zwei Jahren leerstehenden
Salzmannbaus nur sehr schleppend behandelt wird. |
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Der Verein verabschiedet auf
einer Mitgliederversammlung ein Selbstverwaltungs- und
Mitbestimmungsmodell für den Salzmannbau. |
Anfang 1988 |
Das Ministerium bekräftigt
erneut sein Interesse an der Umnutzung des Geländes und seine
Bereitschaft zur Mitfinanzierung. Zur Erörterung des weiteren
Vorgehens lädt es Vertreter der Stadt Düsseldorf ein, die
bekunden, nun zügig voranschreiten zu wollen. Das Ministerium gibt
zu verstehen, dass nicht zur der Salzmannbau, sondern das gesamte
Gelände einbezogen werden soll. |
Frühjahr 1988
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Im Rahmen der städtischen
Haushaltsberatungen werden schließlich doch Mittel bereitgestellt.
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Kurt Friese
Ansprechpartner und Vermittler zwischen der LEG als Trägerin des
neuen Nutzungskonzeptes und dem Verein "Leben in der
Fabrik" war Kurt Friese, Architekt und
Geschäftsbereichsleiter Hochbau der LEG.
O-Ton Kurt Friese: "Die Zusammenarbeit zwischen dem Verein
und der LEG verlief erfreulich."
Foto: Monika Egbringhoff
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Juli 1988 |
Das Stadtplanungsamt
erstellt auf der Grundlage des Wettbewerbssiegers in Abstimmung mit
dem Verein zwei Alternativplanungen, von denen der eine den Abriss
aller, der andere den Erhalt einiger Fabrikhallen vorsieht.
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Juli/August 1988 |
Künstler,
die am Leben
und Arbeiten in der ehemaligen Jagenberg-Fabrik interessiert sind, haben in Zusammenarbeit mit Leben in der Fabrik e.V. eine Foto- und Mediendokumentation zusammengestellt,
um auf das brachliegende Gelände aufmerksam zu machen und sich gleichzeitig
künstlerisch darzustellen. Die Ausstellung "ANsichten -
AUSsichten", zunächst im technischen Rathaus, wird nun im ZAKK
letztmalig gezeigt.
AKKI (Aktion & Kultur mit Kindern) führt im Auftrag der
Stadt das Projekt "700 Jahre Düsseldorf - Eine
Geschichtsbaustelle" aus Bilker Sicht durch. In den Hallen der ehemaligen
Fabrik wird ein 15x15 Meter großes Tonmodell von
Düsseldorf anno 1288 aufgebaut und wächst in der 14-tägigen
Aktion für junge und alte Bürger, von den Anfängen im Mittelalter
bis in die Gegenwart. Im Bild: Ein Detail aus dem Flugblatt zur
Aktion.
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Spätsommer 1988 |
Im Ausschuss für Planung
und Stadtentwicklung wird schließlich das Nutzungs- und
Neuordnungskonzept eingebracht. Im Anschluss wird es in den
verschiedenen Fachausschüssen diskutiert und schließlich am
17.11.1988 im Rat der Stadt einstimmig verabschiedet. Nur die Frage
der Beseitigung von Bodenverunreinigungen bzw. deren Finanzierung
ist noch offen. Das Land signalisiert, Mittel erst dann zur
Verfügung zu stellen, wenn ein Finanzierungsplan für das ganze
Gelände vorliegt. |
August + September 1988 |
Die
zur 700-Jahr-Feier Düsseldorfs gegründete Künstlergruppe
"700+6", bestehend aus Hagen Drasdo, Lu Possehl, Mechthild
Schwienhorst, Joachim Wagner, Ulrich Wiegand-Laster und Michael
Winter veranstaltet auf dem ehemaligen Fabrikgelände eine
Kunstaktion mit Ausstellung und Performances. Zur Eröffnung fährt
zum ersten Mal die von der Gruppe künstlerisch gestaltete
Straßenbahn der Linie 706 eingesetzt, die das ehemalige
Jagenberg-Gelände mit der Stadt verbindet. Foto
aus dem Besitz von Reinhard Manter
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12.10.1989 |
Sechs Interessenten für
Ateliers auf dem Fabrikgelände, die Düsseldorfer Wandmalgruppe,
veranstaltet auf dem Fabrikgelände eine Kinderaktion, in der aus
Holz ein großes Pferd ausgesägt und zusammengenagelt wird.
Quelle: Rheinische Post, "Ein Ungeheuer in der Fabrik",
13.10.1989
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15.11.1990
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Die LEG stellt beim Land
Nordrhein-Westfalen den Antrag auf "Zuwendungen zur Förderung
von Maßnahmen zur Stadterneuerung", hier: städtebauliche
Ergänzung zur Modernisierung sowie Ausbau und Erweiterung von
Wohnraum.
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21.12.1990 |
Unterzeichnung des
Grundstückskaufvertrages zwischen der Stadt Düsseldorf und der
LEG. Siehe auch: Vorstellungen des Vereins Leben in der Fabrik e.V. zu dem Kaufvertrag zwischen der Stadt Düsseldorf und der LEG zum Verkauf des Salzmannbaus |
19.6.1991
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Erteilung
der Baugenehmigung für den Umbau des Salzmannbaus (unter
Ausklammerung eines kontaminierten Bereichs im Erdgeschoß). |
September 1991 |
Beginn der Entkernungs- und Entrümpelungsarbeiten |
November 1992 |
Rohbauabnahme |
Frühjahr 1993 |
Beginn der Bauarbeiten für die Tiefgarage |
1993 |
"Leben in
der Fabrik" informiert die unmittelbaren Nachbarn des
Salzmannbaus über den Umbau und über ein Bürgerhaus Bilk, das
entstehen wird, und versucht durch Information und Kommunikation die
Möglichkeit zu geben, Vorurteile abzubauen.
Der Vorstand
beteiligt die Nachbarn in einer großen Aktion mit Flyern und
persönlichen Gesprächen an der Gestaltung des Bürgerhauses.
Die Bilker aus der Umgebung nehmen diese Aktion gerne an und reichen
viele Rückmeldungen ein.
Der Flyer von "Leben in der Fabrik" für die Nachbarn -
anklicken zum Vergrößern:
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bis Ende 1993
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Fertigstellung der Fassade |
12. März 1994
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Workshop im ZAKK zur
Mietermitbestimmung im Salzmannbau, mit möglichen zukünftigen
Mieter/inne/n, unter der Leitung von Joachim Boll und Wolfgang
Kiehle, WohnBund-Beratung NRW. Bildquelle:
WohnBund-Beratung NRW
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1.5.1994
7.5.1994
1994
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Die ersten
Initiativen, KESS NRW und die Radiowerkstatt Bilk, ziehen in den
Salzmannbau ein.
Weiterer Workshop im ZAKK zur Mietermitbestimmung im Salzmannbau. Bildquelle:
WohnBund-Beratung NRW
"Leben in
der Fabrik" mietet ein Büro im Salzmannbau an und führt
regelmäßige Sprechstunden für Mieter und Anwohner durch (zweimal
pro Woche).
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14.9.1994 |
Offizielle
Eröffnungsfeier, veranstaltet von der LEG. Fotos: Monika Egbringhoff
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Der Salzmannbau enthält
u.a. 84 staatlich geförderte Wohnungen, davon 21 für Student/inn/en,
7 für alte Menschen, eine Behindertenwohnung und 30 Wohnungen mit
Atelier für Künstler/innen. Vermieterin ist die LEG (Tel. 0211 - 3
16 07 83).
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1994
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Viele
weitere Mieter/innen ziehen in den Salzmannbau ein. Hier im Bild
ist der Einzug der Aktion Gemeinwesen und Beratung (AGB).
Foto: jojo
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Die
ursprünglichen Ziele des Vereins - Erhaltung des Salzmannbaus und
Verwirklichung eines eigenen Nutzungskonzeptes - sind verwirklicht,
wenn auch nicht der ursprünglichen Vorstellung gemäß. |
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Daher stellt
der Vorstand der Mitgliederversammlung ein "Konzept 2000"
und eine neue Präambel vor. Das
Konzept beinhaltet neue Ziele und neue Inhalte, z.B. ein eigenes
Kulturprogramm in der Alten Schmiede. |
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Die Vision des
Vorstandes wird von der Mitgliederversammlung nur mäßig
unterstützt. Eine konstruktive Auseinandersetzung gelingt nicht. |
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Der Vorstand
wird nur mit knapper Mehrheit wiedergewählt. Vor allem eine große
Gruppe von Künstlern beherrscht mit einem anderen Thema die
Mitgliederversammlung. Sie wollen, dass sich der Vorstand vor allem
um die von der LEG geforderten, in ihren Augen viel zu hohen
Vorauszahlungen der Mietnebenkosten kümmern soll. Der Vorstand
lehnt diese Aufgabe für sich ab und verweist auf das eigens für
solche Zwecke erkämpfte Mitbestimmungsorgan, den Mieterrat. |
November 1994
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Ein weiterer Flyer
informiert die Nachbarinnen und Nachbarn über die Veranstaltungen
von Leben in der Fabrik im Bürgerhaus Bilk (anklicken zum
Vergrößern):
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1994/95 |
In engem Austausch mit "Die Werkstatt e.V." wird das Kulturkonzept konkretisiert. Es wird
ein pädagogisches Programm mit semiprofessionellen Künstlern erstellt. Das
Programm soll Kurs und Aufführung miteinander verknüpfen,
stadtteilbezogen sein und bleiben. |
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Aus den
Inhalten:
- Musical mit Kindern, die ihre eigenen Instrumente aus Schrott
bauen. Leitung: Klaus Schomburg
- "Mut zur Leidenschaft" - Workshops und Kurse im Bereich Theaterpädagogik für Lehrer,
Sozialpädagogen, Kulturpädagogen etc. Leitung: Detlef Fuchs
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Die Idee ist,
Menschen zu finden, die nicht nur einen Arbeitsort finden, sondern
auch mitwirken wollen an der Verwirklichung der Gesamtidee von
"Leben in der Fabrik", z.B. einen Tag in der Woche den
Betrieb der Alten Schmiede mit ihrem Teilprogramm gestalten mit
allem, was dazugehört, damit der Nächste am nächsten Tag ebenso
gut arbeiten kann: Stühle hoch- und runterstellen, Glühbirnen
auswechseln etc. |
1995 |
"Leben in
der Fabrik" übt im Bürgerhaus Bilk für die Alte Schmiede.
Kulturveranstaltungen finden im Bürgerhaus statt, da die Alte
Schmiede noch nicht restauriert wurde und das Bürgerhaus Bilk keine
eigenen Veranstaltungen durchführt, weil es keinen Leiter hat.
"Leben in der Fabrik" übernimmt damit Aufgaben des
Jugendamtes.
Foto: Monika Egbringhoff
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11.7.1995 |
Leben in der
Fabrik soll Veranstaltungen in der Alten Schmiede durchführen als
vom Kulturamt beauftragter Veranstalter. Ein Kooperationsvertrag
gedeiht bis zur Unterschriftsreife, tritt aber nie in Kraft. |
September 1995 |
Eröffnung der "Alten
Schmiede"
Mitglieder des Jazz in Düsseldorf e.V., heutiger Hauptnutzer der
Alten Schmiede.
Foto: Irmgard Ambauer
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16. Oktober 1995 |
Jetzt ist es geschafft: Die
erste offizielle Vereinbarung zur Mieter/innenmitbestimmung tritt
zwischen LEG und Mieterrat in Kraft. |
21. März 1996 |
Diskussionsveranstaltung im
ZAKK: "(k)ein Leben in der Fabrik?" mit der
Fragestellung: Was ist aus den Plänen geworden? Gibt es jetzt Leben
in der Fabrik? Was ist von den Selbstverwaltungs- und
Mitbestimmungsmodellen übriggeblieben? Dr. Helene Kleine führt
ein, ein Dokumentarfilm von Georg Bender und Rolf Nedermann über
den Salzmannbau wird gezeigt. |
1996
August 1997
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"Arbeitsplatz
Kunst"
Ausstellung im Kunstraum und Offene Ateliers im Salzmannbau, Himmelgeisterstraße 107a-f.
40 Künstler/innen nehmen teil. Eröffnung und Finissage mit
Performances und Lesungen.
"Arbeitsplatz Kunst"
Ausstellung im Kunstraum und Offene Ateliers im Salzmannbau,
Himmelgeisterstraße 107a-f
"Hoftheater"
Mittendrin, d.h. eingebettet in die Ausstellung im Kunstraum und den
Rundgang durch die offenen Ateliers gestaltet Tim Eiag eine
nachbarschaftliche Aktion mit den Mietern rund um den Wohnhof des
Salzmannbaus. Verschiedenfarbige Bänder werden aus ca. 80 Fenstern
in den Hof heruntergelassen, miteinander verknüpft und wieder in
die Höhe gezogen. Das auf diese Weise entstandene Netzwerk
visualisiert, so Tim Eiag, das augenblickliche Beziehungsgeflecht
der Bewohner. Durch das kommunikative Spiel erhofft sich Tim für
die Bewohner eine Katharsis, d.h. eine Entspannung und Förderung
des Zusammenlebens. |
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Foto: Tim Eiag |
1998 |
"Arbeitsplatz Kunst"
Ausstellung im Kunstraum und Offene Ateliers im Salzmannbau
"Die Ausstellung beinhaltet unter dem Titel 'Konzepte-Ideen-Modelle' Arbeiten, die im Zusammenhang mit bislang nicht realisierten
bzw. nicht veröffentlichten Projekten stehen. Das Nebeneinander unterschiedlicher künstlerischer Denkmodelle und Materialien bietet einen vielschichtigen Einblick in den künstlerischen Schaffensprozess und soll einen lebhaften Dialog zwischen Künstlern und Publikum, aber auch zwischen den Künstlern selbst provozieren.
In der Ausstellung sind Malerei, Bildhauerei, Installationen und neue Medien vertreten."
aus: Pressemitteilung der Künstler/innen im Salzmannbau vom August 1998 |
7. Juni 2005
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Die neue Generation im
Mieterrat hat eine andere Vorstellung von Mieter/innenmitbestimmung.
In vieljährigem Ringen hat sie mit der LEG eine neue Vereinbarung
formuliert, die jetzt in Kraft tritt.
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6. Oktober 2006
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Der Salzmannbau wird 100 Jahre alt |
1. Juni 2008
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Jagenberg wird 130 Jahre alt
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Jagenberg von 1878 bis heute |